Radfahrer-Club 1903 Ilbenstadt e.V.

Seid stark, haltet durch, Jammerer verlieren!

Wir trauern um unseren Ehrenvorsitzenden
Theobald Hof

Theo ist in der Nacht vom 30. auf den 31. März für uns alle unerwartet im Alter von 85 Jahren verstorben. Nach der Diamanten Hochzeit, die Doris und Theo Hof am 10. Oktober im vergangenen Jahr feierten, sorgten wir uns bis weit über den Jahreswechsel hinaus um deren Gesundheit. Es ging wieder aufwärts, doch musste Theo seinem Alter Tribut zollen; der alte Elan wollte sich nicht mehr so recht einstellen. Die Nachricht von seinem plötzlichen Tod hat uns tief getroffen. Theo war für den Radsport in Ilbenstadt und darüber hinaus ein Urgestein, dessen Fehlen sich noch an vielen Stellen bemerkbar machen wird.

Im März 1949 wurde die Vereinsarbeit im RC 03 Ilbenstadt nach der nationalsozialistischen Zwangsherrschaft wieder aufgenommen. Bereits im Juli 1949 wurde Theo nach einer Werbeveranstaltung in der Ilbenstädter Gaststätte „Zum Niddastrand“ Mitglied als aktiver Radfahrer. Schon 1952 wurde er als 2. Saalfahrwart ehrenamtlich aktiv, um schließlich über die Station des 1. Saalfahrwartes 1966 die Position eines 1. Vorsitzenden zu übernehmen, die er erst im Jahre 2008 abgeben sollte. In den 60er Jahren musste eine schwierige Zeit überwunden werden. Die Mitgliederzahlen schwankten um die 30, die radsportlichen Aktivitäten lagen brach. Allmählich blühte unter Theo der Verein wieder auf. Der Schwerpunkt der sportlichen Aktivitäten lag auf dem Rennsport. Folgerichtig engagierte sich Theo als Wettfahrwart Straße im Radsportbezirk Taunus-Wetterau. Der Verein unterstützte den Radsportbezirk in der Ausrichtung des national und international besetzten Rennens „Rund um die Walzenmühle“, das später mit der Startverlegung nach Ilbenstadt in „Preis der Stadt Niddatal“ umbenannt wurde. 1975 konnte der Vorstand mit Theo an der Spitze wieder auf 144 Mitglieder blicken, davon 17 jugendliche Radrennfahrer und 12 Amateure. Diese wollten betreut sein. Rennmaschinen, Bekleidung und die langen Fahrten zu und von Rennen, die auch schon mal ins Ausland führten, mussten organisiert und finanziert werden. Eine Aufgabe, der sich Theo unter Rückstellung privater Interessen stellte. Dass Theo zeitgleich ein Fuhrunternehmen mit seiner Frau Doris führte, dass er in Berufsverbänden, der Kommunalpolitik und anderen Vereinen mitarbeitete, zeigt auf, dass der Radsport für ihn schon eine Herzensangelegenheit war.

Gegen Ende der 80er Jahre war die Zeit des Radrennsportes in Ilbenstadt vorbei. Die Probleme in der Finanzierung, die Trainerfrage, der Mitgliedergewinnung, aber auch die Spaltung des Vereins, die der 1. Vorsitzende nicht mehr verhindern konnte und die einige Radrennfahrer in den RSC Niddatal wechseln ließen, läuteten die Ära des Breitensportes in Ilbenstadt ein. Anfangs fand sich immer noch eine Mannschaft für das Korsofahren, das heute nicht mehr „modern“ ist und auf eine Renaissance hofft. Das Radtourenfahren (RTF) etablierte sich. Mittlerweile organisiert der RC 03 Ilbenstadt im 37. Jahr im März und im September jeweils eine RTF mit Tourenangeboten mit 42, 75, 114 und 156 Kilometern, die in den 90er Jahren über 1.000 Radsportlerinnen und Radsportler nach Ilbenstadt führten und die heute noch um die 600 Starterinnen und Starter anziehen.

So führte Theo den Verein durch die Jahrzehnte, reagierte auf gesellschaftliche und sportliche Strömungen. Er hat persönliche Belange hinten angestellt, selbst gesundheitliche Risiken haben ihn kaum bremsen können. Die durchschnittlichen Erwartungen an ein Mitglied zur Mitarbeit am Vereinsleben, im Radsportbezirk und Verband, hat der vielfach geehrte Theo weit übertroffen. Sein großes Engagement wurde letztlich in 2003 mit dem Bundesverdienstkreuz gewürdigt.

Wir vermissen Theo und trauern um ihn. Unsere Gedanken sind bei seiner Ehefrau Doris und den Angehörigen, denen wir unsere herzliche Anteilnahme versichern. Theo werden wir ein ehrendes Andenken bewahren und ihn dankbar in guter Erinnerung behalten.

Der Vorstand

Hinweis:
Die Trauerfeier mit Urnenbeisetzung findet am Dienstag, dem 8. April 2014, 14:00 Uhr,  in Ilbenstadt statt. Es schließt sich ein Requiem in der Basilika an. Danach lädt die Familie zum Kaffee in das Bürgerhaus ein.

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