Zur Nikolaus-CTF des TV Schlüchtern gingen 86 unentwegte Radlerinnen und Radler an den Start. Von Minusgraden keine Spur, schon zur Startzeit gab es die zur Mittagszeit vorhergesagten kuscheligen 3° Celsius. Bei bedecktem Himmel und wenigen Regenspritzern, die noch nicht einmal eine Überlegung zum Überziehen der Regenjacke provozierten, ging es auf die Strecke. Hier hat die Radsportabteilung des TV Schlüchtern wieder eine fordernde, landschaftlich reizvolle und abwechslungsreiche Strecke vorbildlich ausgeschildert. Bereits in Steinau musste die Entscheidung für die 26- oder die 46-Kilometerstrecke fallen. Kurz entschlossen bogen Dieter und ich auf die große Strecke ab und waren gespannt, welche Verhältnisse uns in diesem Jahr erwarteten. Zunächst ging es über asphaltierte und betonierte Strecken, die nach der fliegenden Kontrolle in Niederzell häufig in Feld- und Waldwegen mit „wassergebundenen Decken“ wechselten.  Wegabschnitte, die sich tief verschlammt zeigten, stellten schon in Verbindung mit den üblichen Hindernissen, seien es Steine oder Wurzelwerk, Anforderung an die Fahrtechnik und Steuerkunst. Ein Absteigen war hier nicht erstrebenswert. Doch war dies bei Kilometer 10 am Steinaubach nicht mehr zu umgehen. Der schmale, schmierige Pfad, der zum Schafsteg führte, war sicherer zu Fuß zu bewältigen. Das kalte Wasser zur Linken war diese Vorsichtsmaßnahme wert. Ohnehin musste man an der Brücke absteigen, da Stufen zu bewältigen waren. Auf dem schmierigen und sehr glatten Holzsteg war ebenso wenig an das Fahren zu denken, wie auf der anderen Bachseite für die nächsten 100 m. Danach wechselten die Bedingungen häufig. Auch feste Wege waren im Angebot, kurze Straßenabschnitte waren notwendig, um einen sinnvollen Rundkurs anbieten zu können. Schön waren auch einige Pfade zu fahren, die auf neudeutsch heute schon mal Singletrails genannt werden. An der Kontrollstelle in Ulmbach wurde mit heißem Tee, Boullion und Schmalzbroten die Grundlage für den nächsten Abschnitt gelegt. Bis zur nächsten Kontrolle in Ahl wurden noch einige Hügel des südlichen Vogelsberges erfahren und der Verschmutzungsgrad von Mensch und Material war bereits am Maximum angelangt. Während die letzten Kilometer der kleinen Tour über den Radweg R 3 steigungsarm nach Steinau an der Straße führten, wechselten die Fahrerinnen und Fahrer der großen Tour das Gebirge. Es ging nun in die Sandsteinformationen des Spessart und bis ins Ziel hatte der Veranstalter noch Hügel in die Strecke gepackt und trotz der relativ niedrigen Temperaturen wurde es keinem zu kalt. Ob unter den Wegen der vulkanische Vogelsberg oder der Sandstein des Spessart lag, ist sicherlich niemandem aufgefallen, da sich die Oberfäche unverändert zeigte und vollen Krafteinsatz verlangte. Bald kam jedoch Steinau an der Straße in unser Blickfeld, die Wege wurden fester und die Tour war geschafft.
Am Ziel erwarteten die Räder schon der einsatzbereite Hochdruckreiniger und eine warme Dusche legte die Gesichter wieder frei. Bei Kaffee und Kuchen oder kalten Getränken und einem kräftigen Imbiß konnte die Tour nachbereitet werden. Als Tropähe für die siegreichen Mannschaften, hier hatten die Frauen und Männer aus Petersberg und Fulda die Nase vorn, konnte Wolfgang Lotz vom TV Schlüchtern einen einradfahrenden Nikolaus mit Weihnachtsliedbegleitung überreichen. Eine ausgefallene und sehr schöne Erinnerung an eine gelungene Tour, die sich witterungsbedingt in jedem Jahr anders darstellt. Eine Herausforderung, der man sich am Jahresende durchaus stellen kann und die Gesprächsstoff für viele Treffen und Vereinsabende bereit hält.

Freuen wir uns auf die Saison 2014 und viele gemeinsame Fahrten.
Die nächsten CTF werden am 4. Januar von der RV Germania Hungen und am 5. Januar vom Radteam Neu-Isenburg angeboten.

Bilder der Tour: