Der RFC Oberstedten hatte zur Radtourenfahrt nach Bad Homburg zum Start bei Radsport Denfeld in der Urseler Straße eingeladen. Der Start war ab 08:00 Uhr möglich. Am frühen Morgen des gestrigen Sonntages war die Temperatur doch noch im Plusbereich. Aber 6° Celsius haben doch an die Bekleidung Minimalanforderungen gestellt, denen man doch gerne nachgab. Armlinge, ein Buff unter dem Helm und eine ärmellose Weste vermittelten schon das Gefühl, gut gerüstet in den frischen Morgen zu starten. Die angebotenen Touren von 41, 72 und 115 Kilometern waren mit 480, 1.000 und 1.700 Höhenmetern in jeder Leistungsstufe knackig, aber am Saisonende darf es ruhig etwas mehr sein, liegen doch schon viele Trainingskilometer hinter uns.

Kurz nach dem Start erwartete uns ein leichtes Gefälle in Richtung Wetterau, das noch nicht für einen Wäremschub in unseren Körpern sorgen konnte. Doch nach wenigen Kilometern war es mit dem Gefälle vorbei und leicht wellige Anstiege in Richtung Köpperner Tal testeten schon mal die Leistungsbereitschaft des großen Teilnehmerfeldes an. Ein erstes Kompliment an den Veranstalter wird für die Streckenführung fällig: Nicht das Köpperner Tal wurde für die Tour gewählt, sondern die Zufahrt zum Bw-Depot durch den Wald nach Wehrheim. Damit war auch eine kontinuierliche Steigung nach Wehrheim zu bewältigen. Die erste Kontrolle am Bw-Depot fiel mit vor Ort zubereiteten Milch-Shakes auf; ein tolles Angebot! Hier traf ich Jürgen, Werner und Kurt. Kurz hinter der Kontrolle trennten sich schon wieder unsere Wege. Während die Sternfahrer Jürgen und Werner auf die 41 Kilometer-Tour abbogen, fuhren Kurt und ich auf die 75-Kilometer-Runde.

Mein Ehrgeiz, mit Kurt die Strecke zu absolvieren, hielt sich in Grenzen. Mit ruhigem Tritt und gleichmäßiger Geschwindigkeit genoß ich die schöne Landschaft des Taunus, die vom Herbst nur mäßig gezeichnet war. Die ganze Farbenpracht dieser Jahreszeit wird sich erst in den nächsten 14 Tagen entwickeln. Kurt hat die schöne Landschaft in einer anderen Geschwindigkeitsklasse in sich aufgenommen, um im Ziel festzustellen, dass die Verbindung von schneller Fahrt und gut 1.000 Höhenmetern nicht spurlos an ihm vorbei gegangen ist. Seine erste Erholungsphase stellte sicherlich die Heimfahrt mit Werner von Bad Homburg in die heimische Wetterau dar …
Überrascht war ich, dass die 72 Kilometer-Tour über den Sandplacken führte und eine Alternativstrecke von 83 Kilometern zur Rückfahrt über das Köpperner Tal angeboten war. Man sollte doch aufmerksam die Ausschreibungen und die Startkarten studieren! 11 Kilometer mehr? Nein, spontan steuerte ich Schmitten und damit den Sandplacken an, der mit seiner relativ gleichmäßigen Steigung gut bewältigt werden konnte. Der motorisierte Verkehr hielt sich in Grenzen. Der Veranstalter hat es verstanden, viele ruhige Strecken im Taunus anzubieten und die relativ stark befahrenen Hauptrouten nur dort zu nutzen, wo es unumgänglich war. So haben wir an einem sonnigen und schönen Herbstag eine rundum gelungene Tour fahren können, die von vielen freundlichen und engagierten Helfern getragen war.

Am Start und Ziel war für leibliche Wohl Vorsorge getroffen und das Wetter lud zum Verweilen in geselliger Runde ein. Zur Siegerehrung befanden sich die zu ehrenden Manschaften bereits auf dem Heimweg. Hier fordert der Sternfahrtmodus seinen Tribut. Nicht zuletzt ist der Pokaltransport auf dem Fahrrad nicht immer angenehm. Wir nahmen den Pokal für den dritten Platz in Empfang. Gewertet wurden 18 Starterinnen und Starter, da von den gemeldeten 21 nicht alle antreten konnten. Isgesamt waren 550 Radsportlerinnen und Radsportler am Start. Wer auf den ersten beiden Plätzen gelandet ist, ging an diesem Sonntag an mir vorbei. Allein 30 Starter für die erstplatzierte Mannschaft waren heute nicht zu schlagen.

Zum Saisonabschluss treffen wir uns am 6 Oktober in Niederdorfelden. Das Wetter wird wieder gut!

Hier einige Impressionen von der Strecke: